Hotpot in Xining
Hotpot in Xining

Hotpot in Xining

Wir kommen am 01. November in Xining an. Die Stadt hat 2.5 Millionen Einwohner und befindet sich in der Provinz Qinghai im Zentrum des Landes auf 2.275 Meter Höhe. Wir fahren erneut mit dem Schnellzug von Dunhuang nach Xining, die Fahrt für die 880 Kilometer dauert 6 Stunden.

Hotpot

Endlich bestellen wir in Xining das erste Mal Hotpot in China. Eigentlich ist der Urspung von Hotpot in Chongqing, wie wir einige Tage später erfahren. Trotzdem hat sich dieses Gericht in ganz China verbreitet. Wir haben von Freunden schon viel gutes darüber gehört. Hotpot ist eine würzige Brühe, die traditionell in einem großen Metalltopf serviert wird. Die Brühe wird zum Kochen gebracht und für die Dauer der Mahlzeit köcheln gelassen. Rohe Zutaten wie Fleisch und Gemüse werden in die kochende Brühe gegeben und so gegart. Die gekochten Stücke werden in Dip-Saucen getaucht, um den Geschmack zu verstärken. Im Grunde genommen ist Hotpot mit Fondue vergleichbar, nur sehr viel würziger. In den Hotpot-Restaurants befindet sich meistens eine Mulde mit Garvorrichtung im Tisch, in die ein Topf mit der Brühe eingelassen werden kann.

Das Restaurant ist sehr nett eingerichtet, scheinbar an Hongkong angelehnt. Wir bekommen Plätze zugewiesen, niemand spricht englisch, der Bestellvorgang ist etwas schwierig. Drei Servicekräfte und die Managerin stehen um uns am Tisch herum, jeder versucht uns bei der Auswahl mit einer Übersetzungsapp zu helfen. Uns ist nur wichtig, nicht zu scharf und keine Innereien. Am Ende erhalten wir einen Hotpot mit zwei getrennten Seiten. Auf der einen Seite schwimmen in der Brühe die Chillies, Ingwerstücke, Knoblauch und Szechuanpfeffer. Die andere Seite ist weniger scharf und besteht aus einem Tomatensut mit Frühlungszwiebeln und Pilzen. Dazu erhalten wir zum Eintunken Rindfleisch, Karotten, Hackbällchen und noch ein paar andere Leckereien…. perfekt. Wir verbringen zwei Stunden in dem Restaurant und gehen danach zufrieden zurück in unsere Unterkunft.

Mit unserem Hostel haben wir etwas Pech. Es ist schon ziemlich heruntergewohnt, die fast drei Jahre Pandemie in China haben in dem Hostel Spuren hinterlassen. Die Tapeten kommen von den Wänden, das Badezimmer riecht nach Feuchtigkeit. Aber wir zahlen nur 11 Euro pro Nacht. Leider sind wir auch die einzigen Gäste, wir hatten gehofft im Hostel mit anderen Reisenden in Kontakt zu kommen. Am Ende sehen wir in den vier Tagen die wir hier sind, keine anderen westlichen Touristen.

Sehenswürdigkeiten

Xining beherbergt religiöse Stätten für Muslime und Buddhisten, darunter Moscheen und das buddistische Kumbum-Kloster. Neben Han-Chinesen leben hier Tibeter und Hui-Muslime. Wir schauen uns zwei Moscheen an einem Tag an, zumindest von außen, betreten können wir sie nicht.

Kumbum Champa Ling wurde 1578 vom 3. Dalai Lama gegründet. Die buddhistische Klosteranlage befindet sich rund 40 Kilometer außerhalb der Stadt, wir nehmen den Stadtbus. Die Fahrt dauert rund eine Stunde und kostet 60 Cent je Strecke. Insgesamt besteht die Anlage aus 30 Tempeln und hunderten Häusern in denen die rund 300 buddhistische Mönche leben. Die Tempelanlagen wurden über die Jahrhunderte erweitert, der letzte Tempel wurde vor ein paar Jahren neu gebaut. Touristen dürfen keine Fotos von den Buddha-Statuen und den Mönchen im Kloster aufnehmen. Viele der Mönche und Inlands-Touristen grüßen uns, einige wollen ein Foto mit uns machen. Scheinbar verirren sich nicht so viele westliche Touristen hierhin.

Die Provinz Qinghai grenzt an Tibet, dadurch finden sich hier tibetische Einflüsse. In Xining befindet sich ein großes Museum über die tibetische Kultur und traditionelle tibetische Medizin. Letzteres besuchen wir, es befindet sich am anderen Ende der Stadt, wir merken bei der Fahrt dorthin, wie groß die Stadt eigentlich ist.

Essen in Xining

Neben dem Hotpot probieren wir jeden Tag neues Mittag- und Abendessen aus. In Turpan hatten wir eine kurze Unterhaltung mit einem Vater und seinem Sohn. Auf die Frage, was das Lieblingsgericht des Sohnes ist, erwiderte er, „Fruit Pizza“. „Eine Pizza nur mit Früchten und Käse?“ fragen wir ungläubig und bekommen ein „Yes“ als Antwort. Zufällig finden wir in Xining dann auf einer Karte „Fruitpizza“ und bestellen direkt. Eigentlich bin ich kein Freund von Pizza Hawaii, aber die Fruitpizza war überraschend gut.

Am 04. November verlassen wir Xining mit der Tibetbahn in Richtung Lhasa, Tibet.

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