Ein Tag in Taschkent
Ein Tag in Taschkent

Ein Tag in Taschkent

Am 04. Oktober erreichen wir die usbekische Hauptstadt. Taschkent ist mit über 2,6 Millionen Menschen die größte Stadt in Zentralasien.

Bei einem schweren Erdbeben im Jahr 1966 wurde die Stadt erheblich zerstört. Mit 8 Todesopfern und einigen hunderten Verletzten kamen verhältnismäßig wenig Menschen zu schaden, aber ein drittel der Bevölkerung war plötzlich obdachlos. In der Folge wurde Taschkent mit sowjetischer Hilfe bis 1970 komplett neu errichtet, so dass sich das Wesen der Stadt komplett verändert hat. Es wurden neue Straßen und U-Bahn-Linien errichtet, größere und höhere Gebäude als Wohnraum gebaut und viele Parks neu angelegt.

An Scarletts Geburtstag machen wir eine ausgiebige Tour durch die Stadt. Als erstes landen wir versehentlich bei der in diesem Jahr eröffneten Islamabad Moschee. Versehentlich, denn ich habe in der Taxi-App eine falsche Ziel-Adresse eingegeben und wir landen ein paar Blocks von unserem eigentlichen Ziel entfernt. Anschließend laufen wir durch die Altstadt von Taschkent. Hier stehen noch einige wenige flache Häuser, die aus Lehm gebaut sind und vom Erdbeben und Wiederaufbau der Stadt verschont geblieben sind. Der Weg führt uns zum Hazrati-Imam-Komplex, bestehend aus einer Moschee, Medrese, Bibliothek und Mausoleum. In der Biblothek befindet sich ein riesiger Koran aus dem 7. Jahrhundert. Die Menschen stehen Schlange, um sich dieses Relikt aus der Nähe anzusehen. Es ist leider verboten es zu fotografieren. Das größte Gebäude des Komplexes hingegen ist aktuell eine Baustelle. Hier entsteht das Zentrum für Islamische Zivilisation, dass noch in diesem Jahr eröffnet werden soll.

Ein paar hundert Meter weiter befindet sich der Chorsu Basar. Hier gibt es wirklich alles zu kaufen an Ständen, soweit das Auge reicht: Kleidung aus China, Schuhe aus Usbekistan, Teppiche, Fernseher, Smartphones, Werkzeug, Souvenirs (vermutlich alles aus China), Getränke, Obst, Nüsse- und Hülsenfrüchte, Gewürze oder Gemüse aller Art. In einer großen Halle mit aufwendiger Kuppel wird ausschließlich Fisch und Fleisch verkauft. Wir schlendern durch die Gassen des Marktes, der sich ungezähmt über ein riesiges Gebiet erstreckt. Zwischen den Marktständen finden wir irgendwann den Eingang zu einer Metrostation.

Das umfangreiche U-Bahn-Netz wurde ab Ende der 70er Jahre gebaut und nach und nach erweitert. Vorbild beim Bau war die Moskauer Metro und viele der Stationen sind aufwändig verziert und mit Marmor verkleidet. Nach ein paar Stops steigen wir wieder aus und trinken einen Kaffee im Hotel Usbekistan. Das Hotel aus den 1970er Jahren ist ein Wahrzeichen der Stadt im Stil des sowjetischen Brutalismus. Wir laufen noch in Richtung der Regierungsgebäude, werden aber langsam müde und nehmen ein Taxi zurück zu unserem Hotel.

Hotel Usbekistan

Den Abend verbringen wir in der Magic-City. Der Freizeitpark besteht aus einem Märchenschloss und diversen Restaurants, Shops, Cafés, Kino und einem Aquarium. Spannende Fahrgeschäfte hingegen gibt es hier nicht. Von der Terrasse eines türkischen Restaurants können wir uns die Wassershow anschauen, es läuft Whitney Houston. Dann besuchen wir noch das Aquarium. Einerseits ist die Vielfalt der Fische und anderen Lebewesen in den Aquarien bemerkenswert, andererseits sind die Aquarien auch sehr klein und einfach keine natürliche Umgebung für die Tiere.

Wir bleiben noch drei weitere Tage in Taschkent. Wir erkunden Teile der Stadt, planen die weitere Reise, telefonieren mit Verwandten und Freunden, genießen den Spa- und Poolbereich unseres luxuriösen Hotels oder nutzen die Zeit für einen Besuch beim Barbershop.

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4 Kommentare

    1. Christian

      Haha, ich wollte ein Foto von Letti machen und plötzlich stand die Frau neben ihr und wollte mit aufs Foto 🙂 die beiden haben sich noch kurz unterhalten… auf usbekisch und deutsch, keiner hat was verstanden 🤣

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