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Am Montag starten wir unsere Reise mit dem ICE 109 von Hamburg Richtung Basel. Unser erstes Ziel ist Freiburg. Nach einer umständlichen Fahrt mit fehlendem Waggon, Ausfall der Elektronik im Bordrestaurant bis hin zum Totalausfall des Zuges mit Umsteigen in den ICE 201 in Siegburg, kommen wir mit 2,5 Stunden Verspätung in Freiburg an. Es bleibt nur wenig Zeit für ein Wiedersehen mit Freunden. Am darauffolgenden Tag geht es weiter Richtung Schweiz, mit einem Zwischenstopp in Waldshut.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir in Zug bei Christians Vater Thomas und seiner Frau Maria. Wir genießen gemütliche Tage auf dem Balkon, feiern in Marias Geburtstag hinein und treffen Vorbereitungen – Tickets, Visa, Übernachtungen – für die weitere Reise.

Bis jetzt fühlt es sich wie ein verlängerter Ausflug zu Besuch bei Freunden und Familie an. Die Nervosität, das Reisefieber, angesichts der großen Reise, die vor uns liegt, stellt sich noch nicht ein. Wenn überhaupt, leidet Christian unter Fieber, da er sich eine Erkältung eingefangen hat.

Donnerstag gegen 20 Uhr kommen wir am Zürcher Hauptbahnhof an und warten auf unseren ersten Nachtzug. Mit dem EuroNight der ÖBB in Kooperation mit der Schweizer und kroatischen Bahn fahren wir nach Zagreb. Der kroatische Liegewagen ist eng aber gemütlich. Wir verstauen unser Gepäck und friemeln uns in unsere Kojen. In Feldkirch wird uns eine österreichische Lok vor den Zug gespannt und ein Autotransporter angehängt. Wir bekommen noch zwei weitere Mitreisende ins Abteil. Um 23:00 knipsen wir das Licht aus und versuchen zu schlafen. Es wird eine etwas unruhige Nacht.

Freitag 5:28 Uhr werden wir von unserem, etwas mürrischen aber aufmerksamen Schaffner geweckt. In einer halben Stunde erreichen wir Villach, wo die zwei anderen Fahrgäste aussteigen wollen. Er reicht ihnen Kaffee und bedeutet ihnen, langsam aufzustehen und sich bereitzumachen. Zwischen Villach und Jesenice passieren wir die Österreichisch- Slowenische Grenze. Ich wünschte, ich könnte jetzt erklären, was mit der Lok passiert, aber mir fehlt das Verständnis und ich fühle mich noch zu müde, um dafür aufmerksam zu sein. Mit etwas steifen Gliedern krabbeln wir aus unseren Kojen und machen uns ein Schweizer Frühstück aus Käse, Brot, Ovomaltine und Landjägern.

Die Aussicht auf die weite, hügelige und satt-grüne Landschaft Sloweniens ist wunderbar. Immer wieder sehen wir einen breiten Fluss neben der Bahntrasse, die Save. Wir halten Ausschau nach Zeichen für Hochwasser, die auf die massiven Überschwemmungen in der Gegend hindeuten, finden aber kaum welche.

In Kranj bleiben wir dann eine unbestimmte Zeit stehen. Unser gewohnt wortkarger Schaffner teilt uns mit „Verspätung, ein oder zwei Stunden. Sie bleiben im Zug“. Das muss an Information reichen. Er hilft uns, unsere Liegen hochzuklappen, damit wir sitzen können und reicht uns jeden einen Becher Instantkaffee. Wir geben uns zufrieden.

Hinter Ljubljana biegen wir nach Osten ab und fahren immer weiter der Save entlang durch Slowenien bis nach Kroatien.

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Ein Kommentar

  1. T.S

    Hallo ihr Weltenbummler, die Anspannung war Euch sehr deutlich anzumerken. Kein Wunder. In Schwyz habt Ihr bei einer bekannten Firma, V….., die viele Taschenmesser mit Mehrfachfunktionen herstellt, noch ein passendes Messer gekauft. Eine gute Wahl. Wir hoffen , dass bei Christian das NeoC……. gut geholfen hat. Wir haben an Hand alter Eisenbahnkarten und Kursbücher die Fahrt nochmal skizziert, zumindest bis zur Grenze Türkei/Georgien. Gute Besserung und weiterhin gute Fahrt wünschen Euch Maria und Thomas

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