Mit leichtem Gepäck
Mit leichtem Gepäck

Mit leichtem Gepäck

In unserem Gepäck tragen wir die Dinge mit uns, die wir für die nächsten knapp 5 Monate zum Leben brauchen. Nicht mehr und nicht weniger. Um nicht zu schwer zu schleppen, versuchen wir uns bereits beim Packen auf das Wesentliche zu beschränken und überlegen, was wir brauchen und auf was wir verzichten können. Kleidung für eine Woche. Zahnbürste, Waschutensilien. Wie viele Paar Schuhe? Make Up? Schmuck? – Vielleicht. Unsere Reisepässe – Unbedingt. Kamera, Elektronik, Bücher. Reiseführer? – Sehr gern. Einen für jedes Land? – Eher nicht… Wir hinterfragen, WAS wir wirklich brauchen und – ebenso wichtig- WIE VIEL?

Ich habe das Stundenbuch von John von Düffel über „das Wenige und das Wesentliche“ gelesen und es hat mich sofort an das Reisen und das Packen erinnert. Ich verstehe, warum es mich glücklich macht, dass ich alles was ich brauche in einen Rucksack verstauen kann. Es fühlt sich irgendwie befreiend an.

Mit leichtem Gepäck zu reisen macht uns beweglicher. Indem wir uns auf das Wesentliche beschränken, schränken wir uns weniger ein. Es geht gar nicht so sehr um Verzicht, es geht darum, uns vom Unwichtigen zu trennen. Ebenso haben wir auf unseren Reisen das Gefühl uns eine Zeit lang vom Ballast des Alltags befreien zu können.

Das Schönste für mich am Reisen ist das Aufbrechen und in Bewegung sein. Jeden Tag an einem anderen Ort aufzuwachen, meine sieben Sachen zu packen und weiterzuziehen ist für mich der Inbegriff eines Abenteuers. Die Ferne und das Fremde machen natürlich einen besonderen Reiz aus. Der besondere Charme von Zugreisen ist, dass man auf dem Weg in die Ferne in langsamer, stetiger Bewegung ist, während man aus dem Fenster beobachten kann, wie sich die Landschaft um einen herum verändert.

Zeit ist der größte Luxus, den wir uns leisten können. Wie wäre es, einmal so lange zu verreisen, dass das Unterwegssein zum Alltag wird und man darüber die Zeit und die bevorstehende Heimkehr vergisst? Wenn das Unterwegssein zum Zuhause wird, was passiert dann mit dem Heimweh? Bekommt man irgendwann Fernweh nach Hause? 

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