Wir waren zu spät dran. Sowohl der Nachtzug als auch der etwas schnellere und bequemere Tagzug mit Klimaanlage sind ausgebucht. Also fahren wir fast 15 Stunden mit dem Zug („Rapidtrain“) durch Thailand, von Chiang Mai nach Bangkok, bei über 30 Grad und ohne Klimaanlage. Aber die Fenster lassen sich öffnen, es gibt Ventilatoren und es weht ein erfrischender Fahrtwind in den Wagen. Und abends dann die Moskitos.
Wir kommen spät am 02. Dezember am neuen Bahnhof von Bangkok an. Vor ein paar Jahren waren wir schon mal in der Hauptstadt von Thailand und uns gefiel der Stadtteil Thonburi auf der westlichen Uferseite sehr gut. Also haben wir hier eine Unterkunft gebucht. Passenderweise das “ZugAbenteurer” Appartement, was mit vielen Eisenbahnfotos eingerichtet ist. Außerdem liegt es direkt an einer Eisenbahnstrecke. Ab 5 Uhr fährt hier alle 30 Minuten ein Zug vorbei, es klingt als würde er direkt durchs Haus hindurchfahren. Die Unterkunft ist ein Airbnb-Zimmer bei einer Familie. Unsere Gastgeberin ist sehr nett und bereitet uns jede Morgen ein anderes umfangreiches Frühstück vor.
Damnoen Saduak Floating Market und Maeklong Railway Market
Am nächsten Tag haben wir eine Tour zu zwei besonderen Märkten außerhalb von Bangkok gebucht: ein Markt auf dem Wasser und in anderer direkt auf einer Bahnstrecke. Mit der Metro fahren wir zum Treffpunkt und dann im Minibus mit einer Gruppe anderer Touristinnen und Touristen zwei Stunden aus der Stadt heraus. Zunächst fahren wir zu dem Markt auf dem Wasser. In einem Paddelboot werden wir durch die Flussgassen gefahren und ermutigt an den vielen Ständen Souveniers einzukaufen. Wir belassen es bei einer Kokosnuss und beobachten das Gedränge auf dem Wasser.
Wenig später fahren wir zum Eisenbahnmarkt. Eine bekannte Touristenattraktion, weil der Zug hier vom Bahnhof aus kommend direkt durch ein Wohnviertel fährt. Links und rechts der Gleise haben sich einst viele Händler niedergelassen und Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Haushaltswaren usw. verkauft. Heute werden immer noch Lebensmittel verkauft, aber auch die typischen Souvenirs und auch ein paar Cafés finden sich jetzt hier. Wenn sich der Zug laut hupend ankündigt, müssen alle schnell ihre Ausladen und Überdachungen einklappen, sonst gibt es eine böse Überraschung. Für uns Touristen gibt es extra eine rote Linie, hinter die wir uns stellen müssen. Der Zug fährt in Schrittgeschwindigkeit an den Selfies machenden Menschenmassen vorbei.
Chinatown
Am Abend besuchen wir das Chinatown von Bangkok. Wir laufen durch die hell erleuchteten Straßen und setzen uns auf die kleinen Plastikstühle an den Straßenständen. Für ein paar Euro essen wir vorzüglich. Auf dem Weg nach Hause werden wir von einem heftigen Regenschauer überrascht. Um nicht nass zu werden kehren wir in eine Bar ein, die sich als Ginbar herausstellt. Die Bar ist klein, mit uns am Tisch sitzt ein niederländisches Paar, die voller Vorfreude am Anfang ihres drei wöchigen Urlaubs sind.
Grand Palace und Wat Phra Kaew
Den Grand Palace haben wir beim letzten Mal in der thailändischen Hauptstadt nicht besucht, also haben wir für den nächsten Tag eine geführte Tour in einer Kleingruppe gebucht. In fast allen Tempeln, Moscheen und Kirchen gibt es Vorschriften zur Kleidung. Das wusste ich, trotzdem wollte ich bei über 30 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit nicht auf meine kurze Hose verzichten.
Die Quittung kam direkt, als wir auf unseren Guide trafen. Ich hatte gehofft, ich könne ähnlich wie in Istanbul eine Art Rock oder Umhang für die Beine leihen. Nein, sie schickt mich direkt in einen Touristenshop. Seitdem habe ich eine dieser Elefantenhosen, die ich bislang verweigert habe zu kaufen.
Der Große Palast diente viele Jahre lang als offizielle Residenz der thailändischen Könige. Der buddhistische Tempel Wat Phra Kaew, auch bekannt als Tempel des Smaragdbuddhas, befindet sich ebenfalls auf dem Palastgelände. Die Führung dauert rund zwei Stunden. Scarlett könnte jetzt ausführen, was wir dort alles gesehen haben, ich habe fast nur Fotos gemacht und habe nicht so ganz konsequent zugehört. Und da ich mit Blogschreiben dran bin, gibt es nur Foto und den Link zum Wikipedia Artikel zum Großen Palast in Bangkok.
Ganz großes Kino
Danach kühlen wir uns erstmal mit einem Eiscafé ab und fahren zurück zur Unterkunft. Wir wollen schon seit längerem ins Kino. In Almaty gab es leider keine Filme auf Englisch. Aber in Bangkok schon und ich buche uns online zwei Tickets für das Hunger Games / Tribute von Panem Prequel. Der Film fängt um 18 Uhr an, im Kino angekommen bestellen wir erstmal 2×1 Liter Cola und einen Eimer Popcorn. Als wir unsere Tickets vorzeigen wollen, ist kurz ein wenig Unruhe. Wir werden gebeten erstmal im Foyer Platz zu nehmen, dann kommt die Managerin und erklärt uns, dass wir im falschen Kino sind. Die Kinokette hat in Bangkok mehrere Standorte in verschiedenen Shopping Malls. Unser Ticket ist im anderen Kino, rund 45 Minuten entfernt gültig. Aber kein Problem, sie bucht unsere Tickets einfach um. Der Film läuft auch hier im Kino, allerdings erst um 21 Uhr.
Was machen wir so lange? Popcorn aufessen, Cola austrinken und uns die Shopping Mall anschauen. Vom Koffein und Zucker angetrieben verbringen wir die nächsten drei Stunden in der Mall. Ich versuche Schuhe in Größe 47 zu finden, nachdem ich meine Sneaker im letzten Zug liegengelassen habe. In Asien ist bei Schuhgröße 43 leider Ende. Der Film war am Ende ganz gut, 3/5 🍿 und es hat Spaß gemacht, mal wieder ins Kino zu gehen.
Weiterfahrt nach Kambodscha
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus weiter nach Kambodscha. Wir entscheiden uns gegen eine Zugfahrt. Wir hätten mit dem Zug bis zur Grenze fahren, dann zu Fuß über die Grenze gehen und schließlich mit einem Chicken-Bus oder Shared Taxi nach Siem Reap fahren können. Aber diesmal ist uns die schnellere und komfortablere Variante lieber.